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"Vom Korn zum Brot" 

Besuch im Freilichtmuseum

 Oktober 11

 

Schon seit vielen Jahren besuchen unsere jeweiligen Dreier im Rahmen des Unterrichts das Freilichtmuseum Neuhausen. Dort wird den Kindern ganz toll der Weg "vom Korn zum Brot" nahe gebracht. 

In der heutigen Wirklichkeit  läuft das Ganze sehr technisiert ab, im Freilichtmuseum kann man dagegen die "alte Art" erleben, die viel eher nachzuvollziehen ist.

Die Schüler dürfen innerhalb eines Vormittags (fast) alle Vorgänge selber durchführen und erhalten so einen engen Bezug zu der Sache.

Hier ist die 3b bei ihrem Museumsvormittag zu sehen, die anderen beiden Klassen waren natürlich auch dort!

 

 

Im Herbst wird der Acker umgepflügt. 

Statt Pferde oder Kühe, wie früher üblich, sind heute Kinder vor den Pflug gespannt!

"Hüh!" und "Öha" sind die wichtigsten Kommandos bei dieser schweren Arbeit.

Nun wird gesät! 

Alle dürfen ein paar Körner ausstreuen.

Dann deckt die Egge die Körner zu.

Auch hier werden die Kinder als "Zugtiere" eingespannt.

Diese Arbeiten werden im Frühling erledigt. Danach müssen die Pflanzen bis in den späten Sommer wachsen und reif werden.

Wenn es soweit ist,  werden sie mit dem "Habergschirr" gemäht, dann in Garben zusammengebündelt und schließlich nach Hause transportiert.

(Weil sich ein Schüler einmal mit dem "Habergschirr" in den Fuß geschnitten hat, lässt man diesen "gefährlichen Teil" heute im Museum weg.)

Im Spätherbst, wenn die anderen Feldarbeiten erledigt waren, wurde früher das Korn weiter verarbeitet:

Die Halme wurden auf dem Scheunenboden ausgebreitet und mit "Dreschflegeln" ...

... schlug man darauf herum, bis sich die Körner von den Ähren gelöst hatten.

Eine harte Arbeit!

Das leere Stroh wurde dann mit Gabeln weggenommen, ...

... und alles, was auf dem Boden übrig blieb, zusammengekehrt und in einen solchen flachen Korb getan. Es waren Körner und jede Menge Schalenreste, kleine Halme und andere Verunreinigungen.

Man warf das Ganze leicht in die Höhe, und der Wind blies die Schalen und Hälmchen davon, die schweren Körner plumpsten in den Korb zurück. Kann man hier gut sehen.

So blieben die sauberen Körner übrig.

 

Ab damit in die Mühle!

Die wurde in unserer Gegen meist von einem Wasserrad angetrieben.

So sieht sie innen aus.

Damla darf die gedreschten Körner in den Trichter schütten.

Dann beobachten die Kinder, wie die Mühlsteine sich drehen, wie die dadurch zermahlenen Körner wieder zum Vorschein kommen und durch ein Stoffsieb in Mehl und Kleie getrennt werden.

Ein ziemlicher Krach ist in der Mühle!

Das hier sieht aus wie ein Gesicht. Hier kommt die Kleie heraus.

Man nannte es den "Kotzer".

Ist das Mehl fertig, kann man backen!

Alle versammeln sich im "Backraum".

Die "Museumsbäckerin" hat Teig vorbereitet, für jeden eine kleine Kugel hergerichtet und auch weitere Zutaten sind da.

Nun werden daraus flache Fladen geformt, ...

... die dann mit Salz, Kümmel, Speck oder Zwiebeln belegt werden.

Jeder muss eine eigene Form, ein eigenes Muster machen, damit er später seinen eigenen dann gebackenen Fladen auch wiederfindet.

Die "Dünnele" sind belegt ...

... und kommen jetzt auf ein Brett.

Ein Tuch wird darüber geschlagen, ...

... nun geht es hinüber zum Backhaus, das schon am Morgen von der Museumsbäckerin eingeheizt wurde.

Alle müssen sich anstellen, und sehen dann zu, ...

... wie das Brot "eingeschossen" wird. Das muss sehr schnell gehen, damit die Hitze bei der offenen Ofentür nicht verfliegt.

Lea und Jannes dürfen helfen.

Das ist der "Huddel", mit dem die Bäckerin vorher die Asche aus dem heißen Ofen gewischt hat. Auch das muss sehr schnell gehen.

Der schwäbische Ausdruck "nu it huddle" kommt daher. Man benutzt ihn, wenn jemand etwas allzu hastig macht.

Nach 20 Minuten sind die Dünnele fertig. Alle warten gespannt!

Und dann sucht jeder seine eigene Dünnele heraus.

Reinbeißen1

Genießen!

Ja, das schmeckt!

 

 

So heißt es zum Abschluss dieses lehrreichen Vormittags :

Einen guten Appetit !!!

 

 

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Letzte Änderung dieser Seite: 05.08.15

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